Es war soweit - die Hochzeit meiner langjährigen Freundin stand an & ICH durfte die Torte machen
Was war ich glücklich .. Das ist doch das schönste Kompliment was man als leidenschaftliche Hobby Bäckerin bekommen kann
• Ein Naked Cake sollte es werden, das Motto war Vintage . Groß und pompös sollte sie sein, aber nicht zu überladen ohne viel Schnickschnack.
Innen fruchtig und außen dezent . Klasse dachte ich genau mein Ding…
Nach einer ausführlichen Planung war es dann soweit, drei Tage vor der Hochzeit begann ich mit den Vorbereitungen ..
Ein Wahnsinns Projekt, mit vier Etagen.
30 cm / 25 cm / 20 cm / 15 cm , jede Etage 14 cm hoch .
Tag 1. - Das große backen ...
Es begann am frühen Morgen in meiner Küche, meine Kitchenaid ahnte schon schlimmes .
Im Akkord backte ich meinen Lieblingsteig für diese Torte, den Wunder Kuchen . Er ist stabil, variabel, und eignet sich hervorragend zum stapeln . Jede Größe musste ich zweimal backen in der
Hoffnung dass mir keiner der Böden nach dem backen zusammen fällt . Ich habe den Wunder Kuchen ganz klassisch mit Milch, Mineralwasser und Öl gebacken . Die Füllungen sollten geschmacklich
herausstechen da wollte ich keine Extravaganz im Teig .
Ich habe alle Böden schon vor geschnitten ( je 3 dünne Teile ) und bei -18° für einen Tag auf Eis gelegt. So konnte ich sicher sein dass sie nicht zu trocken werden wenn ich sie lagern
würde . Gut verpackt ging's also ab in den Frosta . Nach guten 8 Stunden back Marathon war der erste Teil somit geschafft.
Tag 2 - Füllungen herstellen , Torten füllen
Als aller erstes wurden die Böden auf Zimmertemperatur gebracht. Dies dauert in der Regel einige Stunden. Während dessen habe ich mit den Füllungen begonnen. Die Grundlage war immer eine
italienische BC
30cm - Erdbeer , Der Klassiker . Darf nicht fehlen und mag jeder . Ich habe frische Früchte eingekocht , den Saft seperat zu Sirup gekocht und damit meine Buttercreme angerührt . Das Mus
habe ich beim Füllen als Fruchteinlage auf der Creme verteilt.
25cm - Sauerkirsch , Hochsaison . Ich habe wieder nach dem Prinzip gehandelt - Früchte einkochen , den Saft zu Sirup kochen (1:1)
20cm - Waldfrüchte , auch da wieder das Prinzip wie bei Etage eins und zwei . Hierfür habe ich Frühstück der Saison - Himbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren verwendet.
15cm - die oberste Etage sollte etwas spezieller werden . Ich hatte für Cupcakes schon mal ein tolles Blueberry Cheesecake Topping kreiert . Dieses sollte auch als Highlight verarbeitet
werden . Grundlage war hier eine Frischkäse Mascarpone Creme die u.a mit Honig aromatisiert wurde . Auch hier habe ich wieder frische Blaubeeren leicht ein gekocht und abwechselnd mit der
Frischkäse Creme die Böden befühlt . Hier kamen allerdings noch ein paar frische Blaubeeren hinein .
Zum Schluss wurden alle Torten mit einer leichten Vanille BC eingestrichen um den typischen naked Effekt zu erhalten . Dann ging es ab in den Kühlschrank und schön runter kühlen bei 2°.
Auch hier solltet ihr einen ganzen Tag einplanen . Ich habe für die Füllungen und das einstreichen mit zwischenzeitlichen Kühl Einlagen gute 10 std gebraucht .
Tag 3 - THE WEDDING DAY
Mensch was war ich aufgeregt, mein Tag begann um kurz nach fünf in der Früh. Nach gefühlten 2 Litern Kaffee war ich hoch motiviert & los ging's ..
Die einzelnen Torten mussten nun stabilisiert werden . Dies habe ich mit einfachen Cakeboards und je 5 Plastik Röhrchen gemacht . Die Torten habe ich je schon auf den zugeschnittenen
Cake Boards fertig gestellt und vermessen , die Mitte markiert und mit 5 Röhrchen versehen . Dies ist sehr wichtig , die Mitte muss bei allen Torten exakt stimmen , sonst bekommt ihr nachher
Probleme beim letzten stabilisieren mit einem Holzstab . Als ich alle Torten auf einander gesetzt hatte, wurde durch die oberste nach unten ein zugeschnittener Holzstab mit 5mm Durchmesser
gesteckt , ich wollte auf Nummer sicher gehen dass die Torte in sich nicht verrutscht. Diese Stäbe kann man sich im Baumarkt problemlos zuschneiden lassen , ich hatte erst im Nachhinein bemerkt
das mir 2 cm fehlten , das war aber kein Problem .
Zu Hause habe ich bereits die Stellen wo später die Blumen eingesteckt werden in aller Ruhe markiert und mit Plastikröhrchen befüllt. Die Blumen habe ich mir während dessen schon passend
zugeschnitten und zusammen gebunden und probeweise gesteckt um eine schöne Anordnung hinzubekommen . Noch schnell ein Foto knipsen damit ich anhand dessen in der Location flott dekorieren kann.
Die einzelnen Sträusschen habe ich in eingeschnittenen feuchten Schwämmen gelagert und transportiert - das kann ich euch nur empfehlen . Die Blumen waren übrigens passend zur Deko und dem
Braut Strauß damit ein harmonisches Gesamtbild entsteht.
Los ging's zur Location - ich habe gemeinsam mit der Torte im Kofferraum gesessen , ich sag's euch noch nie war ich so aufgeregt .. Die Torte habe ich in einen extra großen Karton gestellt und
zum Schutz vor kleineren Schmutz Partikeln mit lockerer Folie bedeckt . Als wir nach rund 15 Minuten Fahrt an der Location waren konnte ich ganz beruhigt die Torte in den Kühlwagen stellen
. Dort konnten sie dann noch einige Stunden runter kühlen. Erst kurz vor der Präsentation der Hochzeitstorte habe ich die Blumen eingesteckt und den Topper wieder aufgesetzt .
Präsentiert wurde die Torte dem Motto getreu auf einem Baumstamm den ich mir zuschneiden lassen habe .
Fazit - knappe 50 Eier , über 8 kg Butter , 1,5 kg Erdbeeren , 1,5kg Sauerkirschen usw usw . Jede Menge nerven , und graue Haare haben mir diese Torte geraubt . ABER - Sie hat mir eine
Menge glauben an mich selbst und viel Zuspruch geschenkt . Und genau deshalb liebe ich sie & würde es immer wieder genau so machen ..
Ich hoffe dieser kleine Einblick in die Gestaltung und Planung eines solchen Projektes hat euch gefallen , eure fraukuchenliebe
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Frau Maiglueck (Mittwoch, 17 Januar 2018 20:47)
Viel Erfolg und Spaß mit deinem Blog. �